me(er)tamorphosen

In dieser chinesisch-deutschen Dialogreihe treten Wissenschaft und Kunst in einen interdisziplinären Austausch über zentrale Fragen des Anthropozäns. Im Fokus steht dabei das Element des Wassers, das sowohl Thema ökologischer und philosophischer Debatten ist wie auch den Gegenstand künstlerischer Arbeiten bildet.

Die Online-Dialogreihe wird vom „Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg“ der Tongji Universität Shanghai und dem „Theater des Anthropozän“ der Humboldt-Universität zu Berlin organisiert. Projektpartner sind das Alfred-Wegener-Institut, die Chinesisch-Deutsche Hochschule, der Chinesische-Deutsche Campus der Tongji-Universität und die Theaterakademie Shanghai. Finanziell gefördert wird die Veranstaltungsreihe vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) mit Mitteln des Auswärtigen Amts und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. 

recordings

von mensch und meer

Gäste des ersten Deutsch-Chinesischen Dialogs sind die Polarforscherin und Leiterin des Alfred-Wegener-Instituts, Professorin Antje Boetius und Professor LU Zhibo, Vizedekan der Umweltwissenschaften an der Tongji Universität Shanghai, die gemeinsam über „Die Rolle des Ozeans für das Leben” und „Die Wirkung des Menschen auf den fragilen Ozean” diskutieren. Der wissenschaftliche Austausch wird von Tanz- und Gesangsperformances der Shanghaier Theaterakademie sowie einer musikalischen Lesung der Schauspielerin Bibiana Beglau und der Harfenistin Amandine Carbuccia begleitet. Zu sehen und hören sind Texte von Charles Baudelaire, Bertolt Brecht, Friedrich Hebbel und Friedrich Hölderlin, sowie Musik von Claude Debussy und Albert Zabel. Auf diese Weise entsteht ein interdisziplinärer und grenzüberschreitender Austausch zum Meer, der sich jeweils aus der Perspektive der Wissenschaft und der Kunst den Herausforderungen widmet, die das Zeitalter des Anthropozän an die Menschheit stellt.


Sehen Sie hier den wissenschaftlich-künstlerische Beitrag von Prof. Antje Boetius, der Schauspielerin Bibiana Beglau und der Solo-Harfenistin der Bremer Philharmoniker Amandine Carbuccia in deutscher Übersetzung. Mit Texten von Charles Baudelaire, Bertolt Brecht, Friedrich Hebbel und Friedrich Hölderlin sowie Musik von Claude Debussy, Kurt Weil und Albert Zabel.

das wissen des wassers / die literarische seefahrt

Die Veranstaltung führt vom Wasser des Wissens in die Welt der literarischen Seefahrt. Im Zentrum steht das Element des Wassers, jener wandelbare Grundstoff des Lebens, der unseren Planeten formt und seit jeher Kunst und Philosophie inspiriert. Zu Gast sind der deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftler Professor Joseph Vogl von der Humboldt-Universität zu Berlin mit einem dialogischen Beitrag über „die Bedeutung der Seefahrt für die europäische Kultur” sowie Professor YU Mingfeng von der philosophischen Fakultät der Tongji Universität mit einem Vortrag über „das Wasser als Urbild des chinesischen Denkens“. Der wissenschaftliche Austausch wird von einer multimedialen Performance komplementiert. Zu sehen ist ein Solotanz von Ziv Frenkel zu Motiven der daoistischen Geschichte “Der Frosch im alten Brunnenloch“ von Zhuangzi. Die Filmsequenzen stammen von dem Unterwasserfotografen CAI Songda am Institut für Umweltwissenschaften der Tongji-Universität. Den deutschen Text spricht die langjährige Schauspielerin des Berliner Ensembles Claudia Burckhardt. Die in Berlin lebende Studentin WANG Xinyuan sowie der Guqin-Lehrer YANG Linchi begleiten die Performance musikalisch. Auf diese Weise entsteht ein interdisziplinärer und grenzüberschreitender Austausch, der sich sowohl aus der Perspektive der Wissenschaft und der Kunst den Herausforderungen widmet, die das Zeitalter des Anthropozän an die Menschheit stellt.

wasser

ressource des lebens

Der dritte Deutsch-Chinesische Online-Dialog „Me(er)tamorphosen“ fand am 12. Dezember 2020 statt und widmet sich sozio-ökologischen Fragen und Problemstellungen, in deren Zentrum das Element Wasser steht. Professor LI Fengting, Vizedekan der Fakultät für Umweltwissenschaften- und Technik an der Tongji-Universität, spricht über das Potential einer triangulären Zusammenarbeit zwischen Deutschland, China und Afrika im Bereich des Wassermanagements. Der Umweltwissenschaftler und Anthropologe Professor Jörg Niewöhner, Leiter des Integrative Research Institute on Transformations of Human-Environment Systems (IRI THESys) an der Humboldt-Universität zu Berlin, zeigt im Anschluss auf, welche Funktionen Wasser für verschiedene gesellschaftliche Akteure in hydroterritorialen Räumen besitzt.

Nach dem wissenschaftlichen Austausch ist der experimentellen Kurzfilm „Medea“ des renommierten chinesischen Avantgarderegisseurs SU Xiaogang zu sehen. Inspiriert von Motiven aus Heiner Müllers Text „Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten“ verlegt SU seine Version des Mythos von Medea und den zur See fahrenden Argonauten in eine trockene Vulkanlandschaft der inneren Mongolei und in einen chinesischen Kontext. Die gegensätzlichen Elemente Feuer und Wasser treten in diesem exklusiv für die Deutsch-Chinesische Dialogreihe produzierten Werk in ein Spannungsverhältnis, in dem sich auch die Frage stellt, in welcher Relation der Mensch zu den Kräften der Natur steht.